O-Beinfehlstellung – Beinachsenkorrektur

O-Beinfehlstellung – Beinachsenkorrektur

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O Bein Fehlstellung (Varusknie)

Manche Menschen leiden an innenseitigen Kniegelenksschmerzen. Diese entstehen bei Beinachsenfehlstellungen durch Überlastungen der Innenseite (O-Bein, innenseitige Teilabnützung) des Kniegelenkes und führen zu einer Gelenkabnutzung (Arthrose).

Eine solche Beinachsenfehlstellung kann angeboren oder durch einen fehlverheilten Knochenbruch entstehen. Meist jedoch entstehen solche Fehlstellungen durch einseitige Knorpel- und Meniskusabnutzung.

Das Knie wird dadurch auf der erkrankten Seite überlastet: Es entwickelt sich zunehmend eine Achsenfehlstellung, die noch mehr Körperlast auf die erkrankte Seite bringt und den Schädigungsprozess beschleunigt, was schlussendlich zur Ausbildung eines O- Beines mit Innenarthrose (Varusgonarthrose) führt. Typisch sind Anlaufschmerzen, Wetterfühligkeit und belastungsabhängige Schmerzen auf der erkrankten Gelenkseite. Auch Übergewicht kann den Prozess beschleunigen.

O-Bein2Schematische Darstellung: normal Beinstellung (links), O Beine (Mitte), X Beine (rechts)

Meist kann durch die Beschreibung der Beschwerden (Anamnese) und die Untersuchung des Patienten mit Beurteilung der Beinachsen die Diagnose gestellt werden. Mit dem Röntgenbild des Knies und ergänzenden Spezialaufnahmen (Ganzbeinaufnahme) kann die Diagnose gesichert und das Ausmaß der arthrotischen Schädigung und der Achsenfehlstellung genau bestimmt werden. Häufig wird das genaue Ausmaß an Schädigungen von Knorpel und Meniskus im Rahmen einer Kniegelenksspiegelung (Arthroskopie) festgestellt.
In denjenigen Situationen, wo noch keine allzu massive Abnutzung vorliegt und insbesondere die gegenüberliegende Kniegelenkseite (bei O-Bein die äußere Gelenkseite) noch über eine ausreichend gute Knorpelschicht verfügt, lässt sich die übermäßige Fehlbelastung durch eine Beinachsenkorrektur (sogenannte Osteotomie) mit Verlagerung der Belastungskräfte in den gesunden Kniegelenksabschnitt korrigieren und dadurch das Fortschreiten der Arthrose verzögern.

Durchführung der Korrekturoperation

Die Korrektur eines O-Beines (Varusknie) wird durch einen Knochenschnitt am Schienbeinkopf knapp unterhalb des Kniegelenkes vorgenommen: Durch einen Hautschnitt von ca 10cm Länge auf der Innenseite des Kniegelenkes kann der Schienbeinkopf (Tibiakopf) dargestellt werden.
Der entstandene Spalt wird nach dem Knochenschnitt schrittweise aufgedehnt bis zur geplanten Korrektur mit Verschiebung der Belastungsachse in das gesunde Außengelenk und anschließend mit einem sehr stabilen Implantat aus Titan fixiert (z.B. Tomofixplatte®).
Die Vorgehensweise beim seltener auftretenden X-Bein ist ähnlich, nur dass dort der Knochenschnitt am unteren Ende des Oberschenkelknochens (Femur) vorgenommen wird.
Direkt nach der Operation kann der Patient aufstehen und innerhalb weniger Tage zur Vollbelastung ohne Stöcke übergehen. Die rasche Aufnahme der Vollbelastung ist nur dank des verwendeten stabilen Implantats mit winkelstabilen Schrauben möglich. Die Knochenheilung dauert ca 6-8 Wochen.
Eine Entfernung des eingebrachten Implantates empfiehlt sich in der Regel nach 12 bis 14 Monaten.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann durch diese Operation bei korrekter Indikationsstellung eine deutliche Reduktion der Beschwerden bis zur vollkommenen Beschwerdefreiheit über etwa 7-12 Jahre erreicht und so das Einsetzen eines künstlichen Kniegelenkes um die gleiche Zeitspanne verzögert werden. Manchmal kann es sogar gänzlich vermieden werden.

Risiken bei der Beinachsenkorrekturoperation

Neben der allgemeinen Risiken einer Operation wie Infektion, Thromboserisiko und sehr selten auftretenden Gefäß-Nerven-Schädigungen ist insbesondere die Fehlverheilung des Knochens (ungenügende Knochenverheilung mit ausbleibender Verknöcherung des Osteotomiespaltes – auch Pseudarthrose genannt) eine mögliche Komplikation. Die Beinachsenkorrekturoperation ist deshalb bei sehr übergewichtigen Patienten sowie starken Rauchern weniger zu empfehlen. Generell darf jedoch dieser Eingriff auch gemäß der Erfahrungen als sehr sicher und erfolgreich eingestuft und bei geeigneten Patienten absolut empfohlen werden.

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Tomofixplatte