Hallux rigidus, Einsteifung des Großzehengrundgelenks durch Arthrose
Beim Hallux rigidus handelt es sich um eine zunehmende Einsteifung des Großzehengrundgelenkes. Die knorpeligen Gleitschichten des Großzehengrundgelenks bauen sich ab, dadurch verändert sich das Großzehengrundgelenk, der Bewegungsumfang nimmt ab. Beim weiteren Fortscheiten der Erkrankung versteift das Großzehengrundgelenk.
Das Abrollverhalten des Fußes wird beim Gehen verändert. Es entsteht Schmerz im Großzehengrundgelenk und oft auch eine schmerzhafte Schwiele an der Großzehe. Außerdem gehen die Betroffenen meistens vermehrt über den Außenrand des Fußes, was dort zu vermehrten Schmerzen führt und die gesamte Statik des betroffenen Beines verändert mit den möglichen Folgen für Knie, Hüfte bis hin zu Wirbelsäulenbeschwerden.
Schmerz und Bewegungseinschränkung am Großzehengrundgelenk selbst sind von unterschiedlicher Intensität. Das frühe Stadium kann mit einer nichtelastischen Einlage behandelt werden.
Auch das nächste Stadium kann oft mit Einlagen und Abrollhilfen, die in die Schuhsohle eingebaut werden, behandelt werden.
Das Stadium III, das durch eine fast aufgehobene Beweglichkeit und Schmerz gekennzeichnet ist, wird operativ behandelt. Meist ist hier eine gelenkserhaltende Therapie nicht mehr möglich. Es wird hier eine Versteifung des Gelenkes in funktionell günstiger Stellung durchgeführt.
Eine Teilentfernung des Großzehengrundgliedes (Keller Brandes Operation) wird heute nur noch in Ausnahmefällen durchgeführt, wenn der funktionelle Anspruch an die Belastbarkeit des Fußes bei der Arbeit oder im Sport nicht mehr sehr hoch ist.
Die Dauer der Nachbehandlung ist auch von der Art der operativen Therapie abhängig.
Operation
Bei der Versteifung des Großzehengrundgelenks werden die Gelenkpartner (Köpfchen des 1. Mittelfußknochens und Grundglied des Großzeh) vom restlichen Knorpel befreit und die über die Jahre entstandenen knöchernen Anbauten (Osteophyten) mit Säge und Meißel abgetragen.
Danach werden die beiden Knochenenden an der Oberfläche angefrischt, um dann das Gelenk in einer für den Abrollvorgang des Fußes günstigen Stellung zu fixieren. Wir führen die Anfrischung der Knochen in aller Regel mit 2 Fräsen durch, die eine konkave und eine konvexe Fläche besitzen, was für die freie Wahl der Stellung des zu versteifenden Gelenkes die besten Voraussetzungen bietet.
Die Fixierung der Knochen erfolgt meist mit 2 gekreuzten Schrauben, in Ausnahmefällen mit einer Platte.
Die Nachbehandlung erfolgt in einem Vorfußentlastungsschuh, der für 6 Wochen bis zur vollständigen knöchernen Heilung getragen werden muss.